Fireball, Bamboo & New Year’s Eve
Nun war es also wirklich soweit : der letzte Tag, die letzte Nacht des Urlaubs und des Jahres waren gekommen 🙁
Nach meinem Friseurbesuch, um für Silvester hübsch zu sein, klapperten wir die Tattooläden ab. S. hatte beschlossen sich ein weiteres Bamboo Tattoo stechen zu lassen. Ich liebäugelte ja schon seit meiner Ankunft in Thailand damit, traute aber der Hygiene nicht über den Weg. Nachdem wir ein vertrauenswürdiges Studio gefunden hatten und er noch einen Termin für heute bekommen hatte – um 22.30 – schlenderten wir ein bisschen umher.
Ich machte Bekanntschaft mit einem superleckeren finnischen Getränk – dem LONKERO – bereits nach dem ersten Schluck wusste ich, dass wird eine Freundschaft fürs Leben. 😋
Wir gönnten uns noch eine letzte Massage am Strand, dann gab es Abendessen und ein Fireball durfte natürlich auch nicht fehlen (den hatte ich ja hier schon vor ein paar Wochen mit Mami ausfindig gemacht).
Beim Abendessen bekam ich einen wunderschönen Blumenkranz von S., den ich mit Stolz bis zum nächsten Tag trug. Leider habe ich kein Pre-Party Foto davon. 😜
Wir wollten eigentliche eine Ladyboy Show besuchen, aber haben es nicht rechtzeitig geschafft, da ich beim Umziehen getrödelt hatte und wir das Lokal nicht fanden. Macht nichts – stattdessen gingen wir in eine Strandbar und hatten dort viel Spaß mit den locals.
Dann war es soweit – S. bekam gleich sein neues Bamboo und ich bekam natürlich auch Lust darauf. Am Weg dorthin beschloss ich – durch ein paar Bier Mut gefasst und seinem guten Zureden – dass ich mir auch eines Stechen lassen würde. Es gibt wohl keine schönere Erinnerung an diese Reise als eine Tätowierung, die ich immer bei mir habe. 💕
Aber zuerst war er an der Reihe – ich stand ihm natürlich kräftig zur Seite, versorgte ihn mit kaltem Bier und SamSong und leidete nur beim Zusehen, da er eines auf der Brust und eines auf der großen Zehe (aaaautsch, wie sehr muss das bitte weh tun) bekam.
Jedes mal als ich ein neues Bier holen ging waren immer mehr Laternen am Himmel zu sehen – es war so schön.
Zeitgleich verhandelte ich noch mit der Frau des Tätowierers, ob sie mich auch nach Mitternacht noch dran nehmen würden, da ich nicht unbedingt im Studio ins neue Jahr rutschen wollte.
Als S. fertig war galt es noch mein Motiv und die Größe auszuwählen.
Plötzlich war es 23:45 – wir liefen schnell zum Strand. Hunderte von Menschen am Strand, überall Lichter und Laternen. Und dann war es soweit: das neue Jahr war gekommen und es gab einen pinken Himmel für mich. Es war wundervoll mit Flip Flops, Shorts und dieser Begleitung am Strand ins neue Jahr zu rutschen. Was kann es schöneres geben als Silvester im Warmen?
Keine zehn Minuten später lag ich schon auf der Liege und ich kann nur sagen – es tat höööööllisch weh – trotz Bier und SamSong.
Mir wurde die Hand gehalten, gut zugeredet und Bier gereicht – so schaffte ich auch diese Herausforderung. Außerdem verlieh mir meine neue Muay Thai Short besondere Kräfte. Ich liebe mein Motiv und freue mich über mein erstes (und wahrscheinlich nicht letztes) Bamboo Tattoo. 💕
Danach – so vermuten wir – besuchten wir noch unsere Freunde aus dem Bus in ihrer Bar. Bis wir am frühen Morgen noch schnell einpacken mussten, denn wir wurden, um 4 Uhr vom Taxi abgeholt – das natürlich nicht kam. Nach einer Ewigkeithabe ich einen anderen Fahrer gebeten mal anzurufen – ach unser Taxler hat geschlafen, aber er kommt gleich. 😂 Wir saßen auf der Straße, total fertig, ohne eine Minute Schlaf und warteten. Hier enstand auch unser letztes gemeinsames Foto, das zu meinem Lieblingsbild wurde.
Und dann war es wirklich soweit: Es hieß Abschied nehmen – von meiner 4-monatigen Reise, von Thailand und von S. Es fiel mir wirklich schwer, aber ich bin sehr sehr dankbar für alles, das ich erleben durfte und dass S. (und meine Mum) mir ermöglicht hatten, meine Zeit im Paradies zu verlängern. 😘
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Mein Abenteuer war zu Ende. Ich bereue es nicht, den Schritt gewagt zu haben, meinen Job zu kündigen und mein Leben anders zu gestalten. Es war die beste Zeit meines Lebens.
Auch bereue ich es nicht, mich spontan (und es war wirklich sehr spontan – es waren mein Bauchgefühl und mein Herz, die mir innerhalb von einer Minute sagten, ich solle noch nicht abreisen) dafür entschieden zu haben mit S. weiter zureisen. Obwohl wir Fremde waren, fühlte es sich so an, als würden wir uns schon seit Jahren kennen. Ich wusste, dass es 2 weiter tolle Wochen werden würden – und es wurde schöner, als ich es je erwartet hatte. Wir haben in so kurzer Zeit wirklich viel gemeinsam erlebt und gesehen. Ich habe jede einzelne Sekunde sehr genossen, werde es immer in Erinnerung behalten und in meinem Herzen tragen. 💕